Letzte Aufführung von "Goldfischen" faszinierte Publikum.

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Einbinden in neuen Bericht vom 2. April (1)„Weit aus dem Niveau einer Schulaufführung herausgeschossen“ und „Spektakuläre Inszenierung eines hochinteressanten Meisterwerks“ hätte vermutlich die Süddeutsche Zeitung geschrieben, wäre ein Vertreter dieser Zeitung anwesend gewesen. Meine Meinung fällt mindestens genauso positiv aus. Würde das in Bayern zum ersten Mal auf einer Bühne gespielte Stück von Jan Neumann nochmals von Schauspielern gespielt, so hätten es diese nicht leicht, die kompliziert konstruierten Ereignisse, insbesondere die zahlreichen emotionalen Momente, auf bessere Art und Weise darzustellen. Die letzte Aufführung des Stückes „Goldfischen“ fand heute im Münchener Gasteig statt (RatzingerOnline berichtete).

Hätte man nicht schon vor dem übrigens fünf Jahre existierenden „Krimi“ gewusst, dass es sich bei den auftretenden Darstellern um in der SchauspielereEinbinden in neuen Bericht vom 2. Aprili nicht allzu erfahrene Jungschauspieler handelt, so hätte man das nach dem Stück vermutlich nicht geglaubt. Die hübsche Leonie Pokutta und die zwei Mädchenschwärme Julian Benz und Niklas Lüst versetzten sich so sehr in ihre Rolle, dass man tatsächlich dachte, man säße mit Katja, Martin und Nick im Wohnzimmer.
Das bestätigte mir auch eine junge Dame, mit der ich nach der Aufführung ein kurzes Gespräch führte. Durch den Veranstaltungskalender war diese Dame auf die Aufführung aufmerksam geworden und war im Nachhinein erstaunt, dass das Stück von „Schülern“ der Max-Rill-Schule Reichersbeuern gespielt worden war. Ein Stück – welches eigentlich eher unspektakulär erscheint – besonders, weil das Wohnzimmer von Nick der Hauptort des Geschehens ist, wurde durch die Regie von Nikolaus Frei zu einem lebendigen, meistenteils atemberaubenen und nicht durchschaubaren Meisterwerk. Dieses handelt von Nick, einem jungen Menschen, der im Vorjahr durch die Prüfung gefallen war und sich nun – beim zweiten Versuch – besonders vorbereiten und diese Prüfung unbedingt bestehen wollte – schließlich stand sein Job bei der Bank und somit auch sein BMW auf dem Spiel. Das wäre ihm auch gelungen – wären da nicht Katja und Martin gewesen, die eines Tages in seiner Wohnung aufkreuzten und sein Leben durcheinander brachten. Ganz nach dem Motto „Stell Einbinden in neuen Bericht vom 2. April (2)Dir vor du bist auf der Party Deines Lebens. Und die hört nie auf.“ findet sich Nick statt zu Lernen öfter in einer Disco, am Chillen, Kiffen, Fernsehen oder Biertrinken wieder. Irgendwann wird Nick klar, dass seine Freunde nicht mit offenen Karten spielen. Viele Intrigen und Lügen sind Teil des Spiels und irgendwann wird klar, dass alles ganz anders ist, als es aussah…
Allein die Musik, die zwischen den einzelnen Szenen gespielt wurde, rief eine mystische, geheimnisvolle Stimmung beim Besucher hervor, der vor Spannung auf die nächste Szene zu platzen drohte. Stets eröffneten sich dem Beobachter neue Begebenheiten und Situationen, mit welchen er im Voraus nicht gerechnet hatte. Ein Stück, das man sich immer und immer wieder ansehen könnte, selbst wenn man das Ende schon kennt. Schade, dass nun – nach der vierten Aufführung – Schluss sein soll. Den einen oder anderen Schauspieler wird man sicher wiedersehen… Vielleicht im Fernsehen, vielleicht aber auch für ein Abschlusswochenende in Possenhofen!?