Das Internet hatte gestern Geburtstag und vor lauter lernen hab ich vergessen, ihm zu gratulieren. Das wird hiermit nachgeholt. 15 ist ja noch ein sehr junges Alter…
Heute vor 15 Jahren ging das weltweite Netz an den Start und stellte unsere Lebensgewohnheiten auf den Kopf. Das World Wide Web (www) ist Informationsquelle, Kommunikationsplattform und verbindet Menschen weltweit. Zu jeder Zeit an fast jedem Ort.
Noch nie in seinem Leben hat sich der ehemalige Microsoft-Chef Bill Gates so geirrt wie bei der Bewertung des Internets. Von dem damals neuen Medium wollte er nichts wissen und posaunte in die Welt hinaus: „Das Internet ist nur ein Hype. Eine Eintagsfliege, nichts von Bedeutung“. Er sollte schnell eines Besseren belehrt werden. Seit dem Start am 30. April 1993 hat das Internet mehr als 1,3 Milliarden Nutzer und deren Kommunikations- und viele Lebensgewohnheiten auf den Kopf gestellt.
Ursprünglich ging das Internet aus dem 1969 entstandenen Arpanet hervor, einem Projekt der Advanced Research Project Agency (ARPA) des US-Verteidigungsministeriums. Es wurde zur Vernetzung von Universitäten und Forschungseinrichtungen benutzt.
Ziel des Projekts war, die knappen Rechenkapazitäten sinnvoll zu nutzen. Rasanten Auftrieb erhielt das Internet seit 1993 durch das World Wide Web, kurz www, weil mit Hilfe eines Browsers die Informationen grafisch aufbereitet werden konnten und sich somit ganz neue Möglichkeiten der Darstellung und Nutzung boten. Erste Webseiten entstanden. Als Erfinder des www gilt Tim-Berners Lee.
Und wer hätte noch vor einem Jahrzehnt gedacht, dass wir einmal per Knopfdruck einkaufen, Bücher bestellen, uns abends mit Freunden in Australien zum Chatten verabreden und dazwischen noch einen lockeren Flirt in der Partnerbörse eingehen würden. „Erst das weltweite Netz hat viele populäre Internet-Anwendungen wie Online-Shopping und soziale Netzwerke möglich gemacht“, erklärt August Wilhelm Scheer, Präsident des High-Tech-Verbandes Bitkom. „Keine andere Technologie hätte sich so rasant zu einem Massenphänomen entwickeln und als Informationsquelle etablieren können“.
Rein technisch kann jeder Rechner weltweit mit jedem anderen Rechner verbunden werden. Der Datenaustausch zwischen den einzelnen Internet-Rechnern erfolgt über die technologisch normierten Internetprotokolle. Sie sorgen dafür, dass der Browser auf dem heimischen Rechner mit dem Computer oder Server eines anderen Rechners eine gemeinsame Sprache sprechen. Nur über dieses Protokoll kann die Webseite auf einem anderen Computer abgeholt werden, damit sie anschließend richtig auf dem Rechner zu Hause dargestellt werden kann.
So ähnlich funktioniert auch der Austausch von E-Mails. Die kostenlose elektronische Post hat es möglich gemacht, dass Menschen zu jeder Zeit und binnen weniger Sekunden miteinander kommunizieren und in Kontakt treten können, auch wenn sie gerade Tausende Kilometer voneinander entfernt wohnen. Mit der Verbesserung technischer Geräte funktioniert der Briefersatz mittlerweile auch auf vielen Handys. Auch die Geschäftswelt hat durch den einfachen und jederzeit verfügbaren Nachrichtenaustausch viel Zeit und Geld gespart. Auch in Deutschland wird das Internet rege genutzt. 52 Millionen Nutzer sind täglich in der virtuellen Welt unterwegs – das entspricht 63 Prozent der Bevölkerung.
Doch wie alles Neue, hat auch das Internet viele Probleme mit sich gebracht. Beispielsweise sind der Verbreitung von kriminellen Botschaften kaum Grenzen gesetzt. Erst mit den E-Mails kam auch der so genannte Spam (Datenmüll), der nach der Öffnung den gesamten Computer lahmlegen oder vertrauliche Daten ausspähen kann. Spam-Mails machen heute sogar 99 Prozent aller weltweit versandten Mails aus.
Und Software-Experte Bill Gates? Er spricht heute nicht mehr gern über das, was er einmal in der Vergangenheit über das Internet gesagt hat. Das Internet ist für ihn jetzt vor allem eines: die beste Erfindung der Welt.
Quelle: RP Online