So läuft Wahlkampf in Bayern: Ministerpräsident Günther Beckstein will während des Oktoberfestes Autofahren nach zwei Litern Bier erlauben. Die Polizei tobt, aber warum soll ein Grundnahrungsmittel denn schädlich sein?

„Eine anständige Maß setzen wir nicht auf den Index“ hatte Beckstein als Wahlkämpfer im Erdinger Weißbräuzelt gesagt, doch auch den Konsum von noch mehr Alkohol scheint er unbedenklich zu finden: „Wenn man die zwei Maß in sechs, sieben Stunden auf dem Oktoberfest trinkt, ist es noch möglich“, sagte Beckstein dem Bayerischen Rundfunk am Dienstag in München. Er fügte hinzu: „Natürlich nicht, wenn man die zwei Maß in zwei Stunden trinkt.“
Nur Fahranfänger sollten vielleicht nicht so viel feiern, denn für die möchte Beckstein weiterhin die 0,0-Promille-Grenze aufrecht erhalten.

Oktoberfest_-_BiertischSo wird der Wies’n-Tisch eines Autofahrers nicht aussehen
 – außer, er läuft nach Hause.

Doch Beckstein stößt nicht nur in seinem Heimatland auf Granit: Die Gewerkschaft der Polizei kritisierte seine Aussage und meint dazu nur: „Wahrscheinlich hatte er gerade zwei Maß Bier getrunken, als er das gesagt hat.“
Sabine Bätzing, Deutschlands Drogen- und Suchtbeauftragte geht noch einen Schritt weiter und geht davon aus, dass „Günther Beckstein […] wohl einen über den Durst getrunken [hat]. Zwei Liter Bier überschreiten die Trinkmengenempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um das Dreifache„, setzt sie fort.

Das Innenministerium in München gab keine Bewertung der Äußerungen Becksteins ab. Ein Sprecher sagte auf Anfrage, es bleibe bei der 0,5- Promille-Grenze. Die Grünen im Bundestag attackierten den Regierungschef scharf: Becksteins „makabre Ansichten“ seien nur vor dem Hintergrund der katastrophalen Umfragewerte der CSU zu erklären, erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer Volker Beck.

Bild: Alexander Hauk / bayern-nachrichten.de & pixelio.de

  1. Anonymous
    Sep 17, 2008

    Ich bitte dich-wer hält sich schon an die Empfehlungen der WHO? Dann lieber gar nichts trinken!
    Als Autofahrer sage ich aber ganz klar: Trinken oder fahren, beides kann tödlich enden und nicht erst wie beim Rauchen nach ca. 30 Jahren sondern sofort.
    Ich denke aber auch das die jetzige Regelung ausreicht und jeder noch ein Stück Eigenverantwortung wahrnehmen sollte, sonst können wir unseren Staat auch gleich DDR nennen!!!

    Antworten
  2. Anonymous
    Sep 17, 2008

    Ich bitte dich-wer hält sich schon an die Empfehlungen der WHO? Dann lieber gar nichts trinken!
    Als Autofahrer sage ich aber ganz klar: Trinken oder fahren, beides kann tödlich enden und nicht erst wie beim Rauchen nach ca. 30 Jahren sondern sofort.
    Ich denke aber auch das die jetzige Regelung ausreicht und jeder noch ein Stück Eigenverantwortung wahrnehmen sollte, sonst können wir unseren Staat auch gleich DDR nennen!!!

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  3. DetlevT
    Sep 17, 2008

    Ich finde die Kritik an Günther Beckstein ziemlich heuchlerisch. Laut diverser „Promillerechner“ hat ein durchschnittlicher Mann, der zwei Maß über sechs Stunden verteilt trinkt, am Ende etwa 0.4 Promille. Und damit darf er sich nach geltendem Recht immer noch hinter das Steuer setzen.

    Wo waren den diese ganzen Kritiker, als im Bundestag die Senkung der Grenze unter 0.5 Promille gescheitert ist?

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  4. Frank
    Sep 17, 2008

    1. Die Grenze ist 0,3%o – und nicht wie immer gerne gedacht 0,5%o. Zumindest die „relative Fahruntüchtigkeit“ beginnt bei 0,3%o. Bei einem Unfall mit 0,4%o wird es schon wirklich schwierig.

    2. Dein „durchschnittlicher Mann“ müsste bei einer größe von 180cm genau 140kg wiegen um bei einer Trinkdauer von 6h und 2l Bier nur auf 0,4%o zu kommen.

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  5. Sonnenscheinguru
    Sep 17, 2008

    Ihr Pienzer. Wir Bayern vertragen halt mehr als der Rest der Republik und Beckstein hat das erkannt!

    Deshalb gilt in der restlichen Republik die 0,5 Promille und in Bayern die 2 – Maß Grenze.

    PROST!

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  6. Ratzingeronline
    Sep 17, 2008

    …Gut, dass ich eigentlich auch Bayer bin :).

    Oans, Zwoa, Gsuffa!

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  7. gerd
    Sep 18, 2008

    ja, ich erinnere mich an einen CSU-generalsekretär, der auch der meinung war, er könne was vertragen und alkoholisiert auf der garmischer BAB einen anderen autofahrer ums leben gebracht hat.
    später wurde er dann bayerischer verkehrsminister…

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  8. gerd
    Sep 18, 2008

    sorry, kurze recherche und korrektur: es war nicht die garmischer, sondern die nürnberger BAB

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  9. dondi71
    Sep 19, 2008

    da bin i a dabei…..zwoa Maß Bier pro Bierzelt und du konnst no supa mit da achtabahn fahn‘ aussa du schlafst beim biesln ei….oiso nachad Prost und schbeibd’s ned so vui

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  10. Ratzingeronline
    Sep 19, 2008

    Danke Gerd für Deinen Beitrag. Das war aber nicht Beckstein, oder?

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