Früher trauten sich die Menschen wegen den wilden Bären und Wölfen nicht in den Schwarzwald. Doch heute besteht diese Gefahr nicht mehr und so wurde ich vom „Ferienland Schwarzwald“ eingeladen mir die Landschaft anzusehen und die Wanderrouten zu testen.
Der Tourismusverein wurde vor 10 Jahren von 204 Mitgliedern gegründet. Neben dem obersten Gebot der Gastfreundschaft hat sich das Ferienland die stetige Qualitätsverbesserung zur Zufriedenheit aller Gäste zur Aufgabe gemacht.
Nach der Ankunft im Hotel, ziemlich spät Abends, erhielt ich einen Umschlag, in dem sich die Wanderrouten befanden. Etappe 2 hörte sich ganz interessant an: 19 Kilometer sollte die Route umfassen, dafür aber nicht allzu viele Höhenmeter. Vorbei ging es an 4 Kapellen, dem Blindensee und der Wilhelmshöhe – einem bekannten Wandererrestaurant.
Am nächsten Tag ging es dann los. Mit dem Bus fuhr ich von Schönwald ins nahegelegene Schonach, von wo aus ich dann – über einige Umwege – wieder zurücklaufen wollte. Mit dem Wetter hatte ich heute besonders Glück. Oder auch nicht. Denn zu Beginn sollte ich 150 Höhenmeter überwinden, was es mir nicht besonders leicht machte, im strahlenden Sonnenschein. Doch schon einige Schritte weiter, war ich im kühlen Wald. Über Stock und Stein, wanderte ich und verspürte Mittags einen großen Hunger. Nur noch wenige hundert Meter waren es zur Wilhelmshöhe und so ging ich in dem abgelegenen Wandergasthaus speisen. Das Flair auf dieser Wanderung war einfach einzigartig. Noch nie war ich so eine lange Strecke gegangen – und erst recht nicht alleine. Sicherheitshalber hatte ich meinen iPod mitgenommen – falls es langweilig werden sollte. Aufgrund dieser atemberaubenden Natur und der allgemeinen Stimmung im Wald und auf den grünen Wiesen des Schwarzwaldes, benötigte ich diesen aber nicht.
Zwischenzeitlich musste ich ab und zu an Hape Kerkeling denken, der diese Art der Fortbewegung auch spirituell genutzt hat – und an Joey Kelly, der momentan durch ganz Deutschland läuft. Unvorstellbar, denn bereits nach 15 Kilometer schmerzten mir die Füße. Besonders interessant und faszinierend fand ich die Sagen, die ich in meinem Kapellenführer lesen konnte. So soll eines Tages ein Schloss von einem Gewitter zerstört worden sein, weil die Besitzer täglich tranken und Gott nicht mehr ehrten. Als die Magd, die die Zecher zuvor gewarnt hat, das Schloß verließ, schlug ein Blitz ein. Noch Jahre später waren die Glocken der Schlosskapelle zu hören. Diese Geschichten mitten im Wald verspühten einen Zauber.
Auch das Herrenkreuz am Wolfsbauernhof und der Blindensee taten es mir an. Als die Menschen im Mittelalter noch dachten, alles Wasser der Welt wäre unterirdisch miteinander verbunden, tauchte ein 60km entfernt versunkenes Fuhrwerk in diesem Hochmoorsee wieder auf.
Die langjährig im Familienbesitz befindlichen Kapellen gefielen mir ebenfalls sehr gut. Unzählige Schätze befinden sich da mitten auf den Auen des Schwarzwaldes. In meinem Video habe ich die Besonderheiten der Tour noch etwas zusammengefasst. So erstaunte mich beispielsweise ein riesiger Ameisenhaufen, die ich schon seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen hatte. Auf dieser kleinen Reise durch den Schwarzwald erfreuten mich die kleinen „Wunder“. An jeder Wegebiegung konnte ich mich „Wow“ sagen hören.
Besonders gut hat mir mein Hotel gefallen, in dem ich untergebracht war – und natürlich die KONUS-Gästekarte, die jeder Gast während des Aufenthalts erhält. Im Landgasthof Falken fühlte ich mich sehr gut aufgehoben. Das Essen war hingegen eher durchschnittlich. Am ersten Abend gab es Hähnchenschlegel – sehr lecker – aber am zweiten Abend gab es lediglich Geschnetzeltes, das mich an meinen Aufenthalt in der Jugendherberge 2009 erinnerte.
Alles in Allem war das ein wunderbares Erlebnis im Badenerländle. Wer mir die Reise einmal ?nachlaufen? will: Hier gibt es den Kapellenführer zum kostenlosen Download [PDF]. Auch ein Pauschalangebot gibt es ? für alle, die nicht nur eine Etappe laufen möchten. Ich hoffe, dass Euch mein Video gefällt.
Gar keine Kapelle im Video zu sehen? Wieviele hast du denn gefunden?
Ich bin die Tour ebenfalls dank Trigami abgelaufen und wir haben nur 2 der 4 Kapellen gefunden (und les mir darum interessiert die Beiträge anderer Blogger durch, um mir zu bestätigen, dass ich mich nicht komplett vertrottelt angestellt habe). Und genau bei dem Windrad dachten wir auch „Hier muss sie jetzt ja irgendwo sein“, war sie aber nicht…
hallo dominik,
coole sache, du als wanderer 🙂
mir gefallen deine videos und du machst immer wieder interessante sachen.
peter
Hallo donvanone,
das ist lustig. Genau die Laubwaldkapelle habe ich auch nicht gefunden und bin im Wald umher geirrt :). Da war noch so ein ‚Abendteuerwanderweg‘, von dem ich vermutete, dass sich die Kapelle vielleicht dort versteckt. Den bin ich dann aber nicht gegangen, um nicht von der Route abzukommen…
Insgesamt fand ich ebenfalls nur 2 der eigentlich 4 Kapellen. Mhh… Seltsam :).
Viele Grüße,
Dominik
Danke 🙂 Freut mich, dass Dir das gefällt 🙂 Ich geb‘ mir Mühe!
Ja, genau den Abenteuerwanderweg wollten wir auch nicht gehen, aber der Fehler hatte sich bei uns schon deutlich vorher eingeschlichen, hab das ganze mal (dank GPS) mit dem Originalweg verglichen (siehe hier).
Bei der zweiten nicht gefunden Kapelle tippe ich dann ganz stark auf die „Wendelinkapelle“. Denn wenn du am Blindensee warst (wie wir), dann bist du da auch nicht dem vorgeschriebenen Weg gefolgt (obwohl der See ja im Buch beschrieben ist uns sich absolut gelohnt hat) und hast daher die Abzweigung zur Kapelle umgangen.
Bin ich ja beruhigt 😉
Manchmal muss man eben vom vorgezeichneten Weg abschweifen, um etwas Neues zu finden. 😉
Das hast Du schön gesagt :). Aber für die großen Worte gibt es ja auch Woxikon ;).
Ein wirklich toller Beitrag den du da on gestellt hast. Ich liebe ja den Schwarzwald, Urlaub da ist einfach wundervoll und man kommt total entspannt und fit für den Alltag wieder heim