Marco W. hat 13-Jährige nicht vergewaltigt
Im Fall des in der Türkei inhaftierten deutschen Schülers Marco W. hat ein Arzt vor Gericht bestätigt, dass der 17-Jährige keinen Geschlechtsverkehr mit der angeblich sexuell misshandelten 13-jährigen Britin gehabt hat. Der Gutachter hatte das Mädchen noch in der Tatnacht untersucht.
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Der seit April in türkischer Untersuchungshaft sitzende 17-jährige Marco aus Uelzen bleibt trotz entlastender Aussagen weiterhin im Gefängnis. Die Verhandlung wegen sexuellen Missbrauchs einer 13-jährigen Britin ist nach rund zweistündiger Verhandlung vertagt worden. Das Verfahren werde am 6. September fortgesetzt, erklärten die Anwälte des Jugendlichen im türkischen Badeort Antalya. In der Verhandlung hatte ein Gutachter erklärt, die 13-Jährige sei nicht vergewaltigt worden. Nach Angaben des deutschen Anwalts hatte auch ein zweiter Zeuge den Schüler entlastet. „Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb Marco nicht auf freien Fuß gesetzt wird“, sagte Anwalt Nikolaus Walther.
Die Eltern seien sehr enttäuscht und Marco sei „in ein tiefes Loch gefallen“. Die andauernde Untersuchungshaft sei mit einem Rechtshilfeersuchen an Großbritannien begründet worden, berichtete der Verteidiger. Das Ergebnis müsse noch abgewartet werden. Ziel dieses Ersuchens sei, die 13-jährige Charlotte befragen zu können.
Nach seiner Vernehmung in dem nicht öffentlichen Prozess sagte der Krankenhausarzt Levent Hekim am Mittwoch vor Journalisten, er habe das Mädchen noch in der Nacht untersucht und keine Anzeichen für eine Vergewaltigung entdeckt. Es habe auch keinen Geschlechtsverkehr gegeben. Allerdings habe er Spermaspuren gefunden. Mit dieser Aussage entlastete er Marco.
Der Schüler aus dem niedersächsischen Uelzen sitzt bereits seit Ostern in Untersuchungshaft. Er hatte ausgesagt, dass es mit der Engländerin im Einvernehmen zu Zärtlichkeiten gekommen sei. Diese Version bestätigte der Arzt. Seine Frage an das Mädchen, ob Marco ihr Gewalt angetan habe, habe sie verneint, sagte Hekim. Im Gegenteil, das Mädchen habe ihm gesagt, sie habe Marco in ihr Zimmer eingeladen. Mutter und Schwester seien aber sehr aufgeregt gewesen, als sie ihn auf Anraten des Hotelarztes aufgesucht hätten. Die Mutter habe Angst vor einer möglichen Schwangerschaft der 13-jährigen Charlotte gehabt.Marco und das Mädchen hatten sich im Badeort Side kennengelernt und waren nach einem Discoabend mit anderen Jugendlichen im Hotelzimmer der 13-Jährigen gelandet. Die Initiative zu den Zärtlichkeiten sei von dem Mädchen ausgegangen, das sich als älter ausgegeben habe, sagte Marco. Sie habe zudem ihr Alter mit 15 angegeben.Der inhaftierte Marco befindet sich nach Angaben seines Anwalts Jürgen Schmidt in schlechter Verfassung. In einem NDR- Fernsehinterview appellierte Marcos Vater am Mittwoch an die Eltern der Britin, ihre Anzeige zurückzuziehen. Die „Bild“- Zeitung veröffentlichte einen Brief der Mutter, in dem sie über ihre Sorgen und Ängste schreibt. Das britische Mädchen wird nach Angaben des Arztes vom Mittwoch zurzeit psychologisch betreut
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