Das Vereinigungsjahr 1989/90 – eine Chronologie

Veröffentlicht am

Deutschland feiert am 3. Oktober 2008 den 19. Jahrestag der Wiedervereinigung.

Gefälschte Wahlen, eine Ausreisewelle ungekannten Ausmaßes und Massendemonstrationen hatten 1989 binnen weniger Monate zum Zusammenbruch des Machtapparates der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) geführt. Nach dem Rücktritt von DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker am 18. Oktober und dem Fall der Mauer begann im November 1989 der rasante Einigungsprozess.

 

ddr2

 

Hier einige der markantesten Stationen:

9. November 1989 – Das SED-Politbüromitglied Günter Schabowski erwähnt auf einer Pressekonferenz scheinbar beiläufig, die DDR habe mit sofortiger Wirkung die Grenzen geöffnet. Wenig später stürmen Tausende DDR-Bürger über die Grenzübergänge. 28 Jahren nach ihrer Errichtung fällt die Mauer.

13. November 1989 – Der Dresdner SED-Bezirkschef Hans Modrow wird von der Volkskammer mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Bei den seit Monaten stattfindenden Montagsdemonstrationen sind jetzt auch Transparente wie «Deutschland einig Vaterland» zu lesen.

3. Dezember 1989 – Unter dem Druck der SED-Basis treten das SED- Politbüro und das Zentralkomitee geschlossen zurück.

7. Dezember 1989 – Der Runde Tisch – ein Gremium aus Vertretern der alten und neuen Parteien und Organisationen – tritt unter der Moderation von Kirchenvertretern zusammen, um Vorschläge zur Überwindung der Krise im Lande zu machen.

19. Dezember 1989 – Bundeskanzler Helmut Kohl trifft zu seinem ersten offiziellen Besuch in der DDR ein. In Dresden wird er begeistert empfangen. „Helmut, Helmut“ und „Deutschland einig Vaterland“ heißt es in Sprechchören.

15. Januar 1990 – Rund 2000 Demonstranten stürmen die Stasi-Zentrale in Ost-Berlin. 100 000 demonstrieren vor dem Gebäude.

28. Januar 1990 – Vertreter der alten und neuen Parteien der DDR einigen sich auf die Bildung einer Übergangsregierung. Beteiligt werden auch Vertreter von Bürgerrechtsgruppen, die mit am Runden Tisch sitzen.

1. Februar 1990 – Ministerpräsident Hans Modrow legt in der Volkskammer ein Konzept zur deutschen Einheit vor, das auf militärischer Neutralität und föderalen Strukturen basiert.

7. Februar 1990 – Die Bundesregierung beschließt, der DDR umgehende Verhandlungen über eine Währungsunion anzubieten.

 

ddr3

 

18. März 1990 – In der DDR finden die ersten freien Wahlen statt, aus der die konservative Allianz mit der CDU an der Spitze klar als Sieger hervorgeht.

12. April 1990 – Die erste frei gewählte Volkskammer wählt Lothar de Maiziere zum Ministerpräsidenten.

23. April 1990 – Die Bonner Regierungskoalition einigt sich auf die Grundzüge eines Staatsvertrages zur Währungsunion.

5. Mai 1990 – Erste Runde der Zwei-plus-vier-Konferenzen mit den sechs Außenministern von den USA, der UdSSR, Großbritannien, Frankreich, der Bundesrepublik und der DDR in Bonn. Zentrales Thema ist die Bündnisfrage.

18. Mai 1990 – Unterzeichnung des Staatsvertrages zur Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion. Für Kohl ist dies die „Geburtsstunde eines freien und einigen Deutschlands“.

1. Juli 1990 – Die Währungsunion tritt in Kraft. Die DDR stellt auf D-Mark um. An der innerdeutschen Grenze fallen die Personenkontrollen weg.

2. Juli 1990 – In Ost-Berlin beginnen die Beratungen über den zweiten Staatsvertrag, den Einigungsvertrag.

16. Juli 1990 – Kohl und der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow verkünden den Durchbruch bei der Bündnisfrage. Deutschland bleibt nach der Vereinigung NATO-Mitglied.

22. Juli 1990 – Die Volkskammer billigt das Gesetz zur Wiedereinführung der Länder in der DDR.

23. August 1990 – Die Volkskammer beschließt den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober.

31. August 1990 – In Ost-Berlin wird der deutsch-deutsche Einigungsvertrag unterschrieben. Bundestag und Volkskammer billigen ihn am 20. September mit Zwei-Drittel-Mehrheiten.

24. September 1990 – Austritt der DDR aus dem Warschauer Pakt.

1. Oktober 1990 – Deutschland erhält die volle Souveränität. Die alliierten Vorbehaltsrechte für Berlin werden zum 3. Oktober außer Kraft gesetzt.

ddr13. Oktober 1990 – Um Punkt Mitternacht wird zu den Klängen des Deutschlandliedes vor dem Reichstagsgebäude in Berlin die schwarz-rot-goldene Flagge aufgezogen. Hunderttausende feiern auf den Straßen Berlins und in vielen anderen Städten die Deutsche Einheit.

 

Schon einmal gebloggt: 03. Oktober 2008, 15:49 Uhr.

Text: tag-der-deutschen-einheit-2008.de, (c) Hansestadt Hamburg
Bilder: (c) Matthias Balzer / pixelio.de, knipseline / pixelio.de, Gerd Altmann / pixelio.de

Rätsel & Feiertagsstress.

Veröffentlicht am

Melde mich zurück!
Wochenende und Feiertag sind angesagt. Scheiß-Feiertag. Viel lieber würde ich arbeiten . Naja, man kann nicht alles haben. Kleiner Test an meine Leser: Wer weiß noch, oder wer kann sich denken, als was ich arbeite? Ein paar Tipps:

  • Ich trage Anzug und Krawatte.
  • Ich arbeite unter freiem Himmel aber auch in Gebäuden.
  • Ich spreche täglich mit ca. 100 Personen.
  • Ich habe keine Kollegen in der Nähe.

Und das wars. Wer’s noch weiß, kriegt ein Eis… .

Ansonsten wünsche ich Euch einen wunderschönen, geruhsamen, erholsamen Tag der deutschen Einheit. Feiert schön … Passend zu diesem Feiertag „Wind of Change“ von den Scorpions – das Lied zur Wiedervereinigung 1989. Viel Spaß!

Bis morgen!

Mein Ungarn – Urlaub (Bericht & Bilder).

Veröffentlicht am

Hallo!
Ich habe es jetzt eine Weile vor mir hergeschoben, aber nun wird es doch Zeit, von meinem vergangenen Urlaub zu berichten. Da man die Erlebnisse in Schrift nicht so widergeben kann, als hätte man sie selbst erlebt, werde ich einiges weglassen. Viele von Euch sind ja auch etwas lesefaul.


Los geht’s mit Tag 1: Morgens um halb 4 wurde ich von Paul mit dem Auto abgeholt. Insgesamt wollten wir zu siebt nach Ungarn fahren – eine Art Abschlussfahrt. Wir fuhren los und es kam einem nicht lange vor, als es auch schon wieder hell wurde. Mehrere Pausen wurden unterwegs gemacht. So hat man auch die Leute aus dem anderen Auto (wir sind in 2 Autos gefahren – übrigens beides schöne Mercedesse) gesehen. Erst gegen 4 Uhr mittags, also nach rund 12 Stunden Autofahrt kamen wir dann in Abrahamhegy – einem kleinen Dorf am Plattensee an.
Das Haus machte sofort einen guten Eindruck. Alles war sauber und aufgeräumt und es war sogar einigermaßen modern eingerichtet. Auch am Platz sollte es nicht mangeln. Abends fuhren wir erstmal einkaufen. Faszinierend, denn alles stand in der deutschen und ungarischen Sprache da. So hatte man schnell einige Wörter, wie Köszönöm („Danke“) oder ähnliches in seinen Wortschatz aufgenommen. Es war ein riesiges Einkaufszentrum, das mit deutschen sehr gut mithalten konnte. Nicht nur der Kühlschrank freute sich über die Biere, mit denen wir ihn dann füllten. Die erste Nacht war wunderbar. Die Matratze war zwar hart, aber dennoch sehr gemütlich. Wie an auch jedem der folgenden Abende, hörte man das Stöhnen junger Frauen durch das Haus klingen, denn der Fernseher bot ein Nachtprogramm, wie es in Deutschland verboten wäre – was natürlich gleich von noch nicht auspubertierenden Jungs ausgenutzt wurde.

DSCN0878

DSCN0866

Tag 2:  Heute war Sonntag – ein perfekter Tag, um ins 300 Meter entfernte Strandbad zu gehen. Es sollte auch vorerst das letzte Mal werden, wie es uns das Wetter der nächsten Tage gebot. Es war aber herrlich so in der Sonne zu liegen und auch das Wasser war absolutely angenehm. Wir sind dann Mittagessen gefahren und wurden gleich überrascht: So günstig wie noch vor einigen Jahren, war es hier nicht mehr. Für einen Hauptgang zahlte man aber dennoch nur zwischen 6 und 10 Euro. Auch hier wurde man in Deutsch begrüßt und verabschiedet. Am Abend wurde dann selbst gegrillt und auch das ein oder andere Bier vernichtet. Eine kleine Dosenpyramide stand nach Ende des Tages – diese sollte sich noch zu einer 136-Stück-Dosenpyramide entwickeln. Es war ein gemütlicher und toller Abend.

Tag 3: Finn war heute dran mit dem Frühstück richten. Tatsächlich klappte es, dass alles immer so um zehn Uhr bereit waren zum Essen. Wir haben im Urlaub monstermäßig Nutella verschlungen – übel… Heute stand ein Besuch in der nahegelegenen 20.000-Einwohner-Stadt Keszthely an. Natürlich gingen wir mal wieder Essen. Weil manche nicht in der Pizzeria Essen gehen wollten, gab es einen kleinen Zwist – geschmeckt hat es dann aber doch allen. Dann schauten wir das wunderschöne Schloss Fescetics an. Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und nicht nur von der Größe beeindruckend. Am Nachmittag, als wir dann ins Haus zurückkehrten, lernten wir dann erstmals unsere DDR-Nachbarn kennen. Sie waren gerade auf dem Weg zur Kneipe. Paul, Klaus und ich gingen natürlich mit. Die anderen wollten lieber „entspannen“. Es wurde neben Bier – zu Feier des Tages – auch reichlich Obstler getrunken – was das Fussballspielen am Abend nicht gerade erleichterte. Es wurde tatsächlich eine lange Nacht. Bei der Diskussion um Gott (ob es ihn gibt oder nicht) bin ich etwas in Streit geraten mit einem der Nachbarn. War dann besser, ins Bett zu gehen…

DSCN0900

DSCN0939DSCN0942

Tag 4: Katastrophe! Schlechter hätte das Wetter kaum sein können. Regen und nichts als Wolken. Schrecklich. Dennoch waren wir so mutig, uns auf den Markt nach Keszthely zu begeben, um nach gefälschter (Marken)Waren Ausschau zu halten. Exakt eine Zigarettenlänge hielten wir es aus und gingen dann lieber in einem richtigen Shoppingcenter einkaufen.

DSCN1026

Tag 5: Noch immer gab es keine Änderung im Wetter. Den kompletten Tag verbrachten wir im Haus; spielten Kniffel oder lasen eine deutsche Tageszeitung. Langweilig!

DSCN0891

DSCN1031

Tag 6: Wir waren uns einig: Unbedingt mussten wir mal wieder etwas erleben. Zu fünft machten wir uns auf, um Budapest (1.800.000 Einwohner) zu besuchen. Wow! Was für eine Stadt!! Wir konnten es kaum fassen. Ich war zwar schoneinmal hier gewesen, aber dieser Prunk und diese Schönheit war mir so nie aufgefallen. Riesige, wunderschöne Häuser ragten entlang der Fussgängerzone aus dem Boden. Wir gingen Essen, wurden aber abgezockt. Das Essen war niemals das wert, was wir bezahlten, ausserdem wurden dann noch Steuer draufgeschlagen. Klaus hatte von der Volksbank Villingen ungültige Forintscheine bekommen. Diese wollten wir hier in Budapest umtauschen. Einzige Bank, auf der das möglich ist: die ungarische Nationalbank. Wir machten uns also auf den Weg und kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Wunderschön! In einer großen Halle fand ein Markt statt, wo wir noch ein paar Souvenirs besorgten. Wieder Zuhause in Abrahamhegy erzählten wir den Zuhausegebliebenen von dieser tollen Stadt – Fazit: Alle neidisch.

DSCN1075

DSCN1081

Tag 7: Schon der letzte Tag. Wir machten nicht mehr viel. Essen waren wir in einem Panorama Restaurant mit Sicht über den Balaton. Das Wetter hatte sich heute gnädigerweise wieder gebessert, so gingen wir ins Strandbad. War ein ständiger Wechsel zwischen Sonne – Wolken – Sonne – Wolken.

Tag 8:  Tja. Abreisetag. Ich hasse solche Tage. Zumal es mir sehr gefallen hat. Leider mussten wir 25 EUR bezahlen, weil wir in die Mülltonne Asche gefüllt haben (von der wir dachten, sie wäre kalt). Ansonsten war aber eigentlich alles perfekt.