Bahn: Ankunft ein Zufallstreffer.

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Es ist einfach unfassbar! Die Pannenserie der Bahn reißt einfach nicht ab. Schon dutzende Male berichtete ich hier über Pannen und Servicedienste der Deutschen Bahn. Fast jede zweite Verbindung ist unzuverlässig. Anschlusszüge werden verpasst, die Bahn reagiert unfreundlich über Kritik, überteuerte Preise sind an der Tagesordnung, technische Defekte dutzendfach am Tag.

Erst vor kurzem musste ich, da die Bahn mit dem Anschlusszug keine 7 Minuten wartete, 7 Stunden später mit der Bahn in meinem Zielort an – Pünktlich zum Arbeitsbeginn, Schlafen bahnwäre Luxus gewesen. Heute hat es mich mal wieder erwischt. Auf der Fahrt von München nach Villingen sollte ich planmäßig 18:03 Uhr in Ulm umsteigen. Hätte ich mir eigentlich denken können, dass das nichts wird: Tatsächlich kam ich um 18:17 Uhr an. Den Anschlusszug natürlich verpasst. Fazit: Ankunft in Villingen knapp 1 Stunde später als geplant. Wenn ich wirklich auf einen Termin müsste, würde ich mich auf die Bahn schon lange nicht mehr verlassen… Jede Mitfahrgelegenheit im Internet ist um bis zu 75% günstiger und um bis zu 100% pünktlicher als die Bahn – unfassbar!

Und als wäre das noch nicht genug gewesen, war das ortsbezogene Reservierungssystem der Bahn kaputt. So wurde nicht angezeigt, welcher Platz frei und welcher schon vergeben war. Angezeigt wurde nur: „GGF. RESERVIERT“. So wurde ich von meinem Sitzplatz noch zweimal weggeschickt. Man fühlte sich, als wäre man kein Gast, sondern hier nur geduldet – dabei hatten die reservierten Gäste gerade mal 3 Euro mehr bezahlt.

Hier ist der Kunde schon lange kein König mehr. Es wird unterschieden zwischen Bettlern (normale Fahrgäste der zweiten Klasse), Bürgern (Fahrgäste der zweiten Klasse mit Reservierung) und Baronen (Fahrgäste erster Klasse) – König natürlich nur der Bahnchef. Als Bettler habe ich die Kunden bezeichnet, weil man tatsächlich betteln muss, um ausnahmsweise mal eine reibungslose Verbindung zu erhalten.

Während des Schreibens dieses Artikels maßt sich eine Bahnbeamte an, mir vorzuschreiben, wie ich meinen Dienstausweis aufzubewahren habe. #Fail

Gibt es etwas Schlimmeres, als Bundesunternehmen? Von der Telekom fange ich erst gar nicht an – und die Post, die alle Filialen schließen möchte, um NUR NOCH zu verdienen… Wer kann sich das schon leisten?

Einzige Aufheiterung: Die hübschen jungen Damen, die von der Wiesn kommen und selbst noch bis nach Ulm auf dem Bahnhof zu sehen sind.

Note: Ungenügend.!

Bild: Frank Radel / pixelio.de

Tag ohne sinnvolle Information. Dafür mit eigenem Netzanschluss.

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Puh.
Eben knapp eine Stunde mit EDV-Techniker des Krankenhauses durch das selbige gelaufen. Er musste noch unbedingt einen Port patchen. Was auch immer er damit meinte. Jedenfalls habe ich nun Internet – aber im Gegensatz zu allen Anderen nicht auf meinem Zimmer. Ich bin in einem der wenigen Zimmer ohne Internetanschluss untergebracht. Der Techniker hat mir nun einen eigenen Anschluss in einer Art Büro gelegt. Mit Telefon und allem drum und dran. „Extra für die Eminenz.“

Ansonsten dachte ich eigentlich, dass heute eine Untersuchung beim Neurologen anstehen würde. Falsch gedacht. Irgendwie wurde das unter den Tisch gekehrt. Auf diese Untersuchung werde ich aber bestehen. Ausreden zählen nicht. Schließlich ist noch immer nicht bekannt, was ich habe. Der Arzt sprach heute von „einmaligen Kopfschmerzen“. Kann ich mir anhand dieser Intensität allerdings nicht vorstellen, zumal die Schmerzen gerade wieder leicht zunehmen. Er meinte „bei jüngeren Menschen müssen wir so etwas stärker prüfen, als bei älteren.“ Jüngere Menschen mehr wert?

Der Arzt kam mir sowieso irgendwie vor, wie Oliver Geissen. Total nett, aber diese bekannte „sanfte“ Art. Auch vom Sprechen her. „Sooooo, jetzt gibt es gleich ein kleines Piekserchen“. Total lustig der Typ, aber uninformiert. Er sah nichts in der Akte, musste alles ergänzen und ihn tausende Male korrigieren.

Wieder ein Tag ohne sinnvolle Informationen und Neuigkeiten im Krankenhaus.
Hoffen wir auf einen erfolgreichen morgigen Tag!

PS: Viel Glück auch meiner lieben Blogfreunden (Blogstalkerin, wie sie sich selbst bezeichnet) „Ivory„, die heute ebenfalls einen Neurologentermin hat.

Der Tag in Kürze. (In der Kürze liegt schließlich die Würze).

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Ich hätte eigentlich so viel zu berichten, aber da Dominik auch nur ein Mensch ist und kein Team von 100 Journalisten ist und auch nicht „BILD“-Zeitung heisst, fällt das heute sehr sparsam aus. Schlafen sollte der Mensch schließlich auch… ööööhm 8 Stunden!?

– Eben noch mit netten Studenten aus Leipzig draußen gewesen. Sachsen ist also auch noch ein Land mit kleinen Studiengebühren. BaföG in Höhe von 32 Euro bekommt eine junge Studentin. Sie sieht es positiv: So ist wenigstens schonmal die Telefonrechnung bezahlt.

P1000639– In Frankreich werden Piraten nun ganz schnell hochgenommen: Wer drei Mal beim illegalen Runterladen von Musik, Filmen oder Software erwischt wird, muss in Zukunft mit einem Internetverbot von 2 Monaten bis hin zu einem Jahr rechnen. In dieser Zeit muss der Internetvertrag weiterbezahlt werden. Zensur extrem?

– In München wurde ein 700 Jahre altes Klo gefunden. Sehr interessant…

– Na, sind die netten Herren und Frauen Poltiker wieder der Meinung, dass die 16-jährige, die einen „Amok“-Lauf geplant haben soll, zu viele Killerspiele gespielt hat?

Ansonsten habe ich nichts zu sagen und werde nun meine Nachtruhe antreten.

Gute Nacht, Welt!
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Hansastraße: Sperrbezirk in München.

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Die Hansastraße in München: Das berüchtigste Gebiet der Stadt. Etwa so, wie in Hamburg die Reeperbahn. Nur, dass man in München tagsüber nichts davon denkt. Und trotzdem ist sie so berühmt, dass sie jeder kennt. Manch Familienvater, Geschäftsmann der momentan in der Stadt ist, manch Schüler der seine ersten Erfahrungen machen will und manch einsamen Kerl trifft man hier noch zur späten Stunde an.

Die Hansastraße ist Münchens „Straßenstrich“, wie man es wohl im Volksmund nennen mag. Tagsüber eher ein Industriegebiet und Sitz vieler Banken, nachts ein Umschlagplatz für Menschen im Horizontalgewerbe. In der Nähe der Theresienwiese gelegen, auf der jährlich DAS Bier-Spektakel überhaupt stattfindet, wird die Straße durch einige Bäume, verlassene Häuser und doch aber auch durch prunkvolle Gebäude der Banken und einige Fabriken geziert. Wer hier ab 23 Uhr unterwegs ist, sollte volljährig sein. Ein älteres Gebäude mit der Aufschrift „Madam Cabaret“, dass nur in der Nacht durch Leuchtbuchstaben zu erkennen ist, lässt schon erahnen, welche Art von Geschäfte hier durch junge und ältere, dicke und dünnere Damen, geboten wird.

Selbst ich habe schon Erfahrungen dort gesammelt. Allerdings nicht der Art, die jetzt viele von Euch vermuten. Ich habe, als ich einen Monat in München gewohnt habe, um ein Praktikum im Bundesamt für Strahlenschutz zu begehen, einen jungen Mann aus dem Osten kennengelernt. Wir verstanden uns ziemlich gut. Auf einer Party, ganz in der Nähe unseres Hotels hatten wir einiges getrunken und waren dann irgendwann auf dem Weg zum Hotel, als Marcel, der wohl öfter in ein Bordell gehen musste, vorschlug, eines aufzusuchen. Ich wollte das so oder so nicht machen, zu mal ich auch nicht einmal Geld hatte, Marcel war von seiner Idee aber sehr überzeugt. Nur schade, dass wir uns beide nicht in der Stadt auskannten. Aus Neugier ging ich mal mit. Taxifahrer informierten uns, wo wir lang mussten. Aber ein Taxi leisteten wir uns nicht. Wir liefen und liefen und es schien kein Ende in Sicht. Vielleicht lag das auch ander Dunkelheit. Wir waren mittlerweile in der berühmten Hansastraße angekommen. Doch niemand weit und breit. Wir gingen weiter. Dass die Straße so lang ist, hatten wir uns nicht ausgemahlt. Kurz vor 5 sahen wir nette Damen an der Straße stehen. Ich hielt mich zurück und ließ Marcel, der übrigens einige Jahre älter als ich gewesen war, sprechen. Eine Routine konnte man schon erkennen. „Wieviel?“, „Wielange?“, „Französisch?“ und andere Dinge fragte er die Dame. Unter Französisch konnte ich mir ja gar nichts vorstellen. Ich outete mich nicht, hätte in dieser Situation ziemlich peinlich werden können. Um die 24 muss sie gewesen sein, blonde Locken, wie ein Engel, ein hübsches Gesicht und – wenn sie nicht dieses freizügige Outfit und diese übertriebenen Art, sich zu schminken gehabt hätte – würde man nicht Glauben, dass sie für dieses (alle sagen immer) älteste Gewerbe der Welt arbeitete. Die Geschäftsbedingungen waren schnell ausgehandelt. 70 EUR, Französisch, 15 Minuten, Bezahlung im Voraus. Sonderpreis. Normalerweise verlangt man zu dieser Uhrzeit das Doppelte, meint sie und nimmt Marcel mit. Er hätte mir sogar einen Besuch bei einer anderen netten Dame bezahlt, wenn ich gewollt hätte. Schließlich hatte ich ebenfalls diese ganzen Strapazen auf mich genommen. Mit dem Stillen meiner Neugier, waren diese Strapazen allerdings schon mehr als bezahlt. Ich konnte nun wenigstens mitreden und wusste mehr über das Thema. Ich war 16 damals. Es war toll, so etwas einmal zu erleben, auch wenn ich selbst natürlich niemals in ein Bordell gehen würde. Das Geld wäre mir schon zu schade. Es gibt auch ausserhalb dieser Welt, viele, junge, hübsche Mädels. Warum also solche Summen auf den Tisch legen? Vielleicht weil mancher Mann zu faul zum Flirten geworden ist oder sich schon von Anfang an keine Chancen ausrechnet? Nicht mit mir. Wäre ich der einzig mögliche Kunde der Welt, so würde das Horizontalgewerbe wohl pleite gehen…

Ablenkung in Starnberg.

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Die Starnberger sind schon so ein Völkchen für sich. Ich will nicht direkt sagen EINGEBILDET, aber das sind sie eigentlich schon. Und HOCHNÄSIG. Etwas seltsam, aber liebenswert. Wenn einer nicht mit einer C-Klasse rumfährt, dann gehört er schon zur Unterschicht. Das Flair ist trotzdem hammergeil.

Obwohl ich heute für Vodafone arbeiten wollte – was man hier eigentlich ziemlich vergessen kann – hatte ich 4 längere Gespräche. Im o2 Shop hatte ich eine lange Unterhaltung mit dem Geschäftsführer. Ein ganz netter Typ. War sicherlich ne Stunde da. Gesprächsthemen von Vodafone, über o2, bis hin zur Telekom. War sehr informativ. Visitenkartentausch.

Bin dann in den Tengelmann (obwohl ich ihn eigentlich boykottieren wollte, aber nur hier nehmen die meine Karte) zum Einkaufen gegangen. Vorm Tengelmann stand ein netter, alter Herr, von der mobilen Tierrettung. Hab mir tatsächlich ein Abo aufschwatzen lassen. 15 Euro alle drei Monate, aber da weiß man schon, dass das Geld auch tatsächlich ankommt. Haben uns dann auch noch über andere Themen unterhalten. Bankverbindungstausch.

Weiter gings im Tengelmann. Wow, was für eine hübsche Kassiererin. Süße 18, blond und sehr gesprächslustig. Sie meinte, ich werde – laut meines Einkaufs – ein SEHR schönes Wochenende haben. Hatte einige Flaschen Bier, Chips und so weiter besorgt. Ich hoffe mal, sie kommt vorbei – habe sie eingeladen ;). Handynummerntausch.

Und mein letztes Gespräch endete dann bim Italiener. Hunger hatte ich und so setzte ich mich zu einem Neukunden ins Restaurant. Ein Chef einer Softwarefirma, etwas betrunken wegen Feierstimmung, setzte sich zu mir und meinte, er wäre großer Fan von Vodafone. Er meinte, vielleicht könnten wir mal zusammenarbeiten. Visitenkartentausch.

Mit dem Wirt führte ich auch eine lustige Unterhaltung:

Er: „Tut mir Leid, die Küche ist erst ab halb 7 geöffnet.“
Ich: „Schade, aber dann nehme ich einen Kaffee.“
Er: „Einen Espresso oder einen doppelten Espresso?“
Ich: „Einen normalen Kaffee, schwarz.“
Er: „Okay, mit Milch und Zucker?“
Ich: „Nein, schwarz.“

>>> Ich erhielt einen Espresso mit Zucker !!

Alles in Allem ein schöner, sonniger Tag in einer der wunderschönsten Städte Deutschlands am zauberhaften Starnberger See.

Zum ersten Mal in Bayern: GOLDFISCHEN.

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NEU Goldfischen klein f InternetBekanntlich wird in München und Umgebung kulturell sehr viel geboten. Ein sehr junges Theaterstück wird Ende März von einer kleinen, aber engagierten Theatergruppe aufgeführt. Wöchentlich zwischen 10 und 12 Stunden Arbeit waren ein halbes Jahr notwendig, um dieses Theaterstück präsentieren zu können. Es handelt sich um “Goldfischen” von Jan Neumann, das 2004 in Köln uraufgeführt wurde.

3 Personen und alle Hauptrollen: Martin (Julian Benz) und Katja (Leonie Pokutta), beide arbeitslos, besuchen ihren Freund Nick (Niklas Lüst), der gerade für die Abschlussprüfung büffelt. Sie wollen mit ihm feiern – Feiern ohne Ende. Das Leben ist eine große Party. Regel Nr. 1: Wer zuerst die Wahrheit sagt, ist der Loser. Regel Nr. 2: Menschen, die am Abgrund stehen, bekommen einen Schubs. Die beiden halten Nick vom Lernen ab, verschwenden sein Geld und krempeln seine Wohnung um. Nick vermasselt die Prüfung, hat Stress mit seiner Bank und hohe Schulden. Er ist am Ende. Nick kennt die beiden. Und spielt das Spiel mit – auf seine Art: Drogen, Sex, Partys und Spiele. Vieles bleibt verborgen, kommt erst am Ende des Stücks zum Vorschein – aber auch nur, wenn man tatsächlich aufgepasst hat.

Ein Krimi, der allerfeinsten Art, auch wenn man laut Darstellern noch die Silbe “Psycho-” anfügen sollte. “Es gibt zwar eine Art Fall, aber keinen Mord.”, so Regisseur Nikolaus Frei. “Vollkommen anders als althergebrachte Dramatik”  – wie das ZDF zu berichten weiß. Das Stück ist dort bereits bekannt, lief es doch schon auf dem ZDF Theaterkanal. NEU IMG_5072Zu dem Autor Jan Neumann besteht laut Regisseur Nikolaus Frei Kontakt, er wurde auch schon zur Aufführung eingeladen. Durch das Internet sei er auf das Theaterstück gestoßen, als er auf der Suche nach einem Theaterstück mit einer Besetzung von 3 Personen suchte. Man war sich schnell einig, dass dieses das Richtige sei. Auch die Altersklasse wird durch die 18- bis 20-jährigen Schauspieler optimal und realistisch dargestellt.
Auf die Frage, ob Leonie sich mit ihrer Rolle identifizieren könne, mNEU IMG_5113eine sie nur “Anfangs kam mir diese Rolle völlig fremd  vor, da ich ihre Verhaltens- und Vorgehensweise seltsam fand. Als ich aber nachdachte, was ich in einer solchen Situation machen würde, wurde mir klar, dass ich ähnlich reagieren würde”, “was sicher auch daran liegt, dass man im eigenen Leben ganz andere Wege einschlägt”, ergänzt Frei.
Als Schulaufführung würden die Gymnasiasten das Stück allerdings nicht bezeichnen. “Wir haben einen viel größeren Zeitrahmen dafür angesetzt und auch die Kosten waren viel höher, als für gewöhnliche Schulaufführungen. Dieses Stück muss man ganz oder gar nicht spielen – nett spielen ist hier nicht ausreichend – wir wollen 100 Prozent.
Die Jungschauspieler erhoffen sich keine großen Einnahmen, sondern gehen das ganze erst einmal bescheiden an: “Uns kommt es erstmal auf Erfahrungen an. Wir wollen uns etwas mit Psychologie auseinandersetzen.”, so Leonie und Niklas meint  “Ja, mir ist die Herausforderung, solch ein Stück zu spielen sehr wichtig”.
Das gesamte Stück wird aus dem Etat der Schule und besonders aus Spenden finanziert. Wer dieses tolles Projekt unterstützen will, kann gerne an einem der untenstehenden Termine vorbeischauen. RatzingerOnlin berichtet.

Aufführungen:
19. März 2009, 20:00 Uhr – Schloss Reichersbeuern, Aula
23. März 2009, 20:00 Uhr – Schloss Reichersbeuern, Aula
25. März 2009, 20:00 Uhr – Schloss Reichersbeuern, Aula
27. März 2009, 20:00 Uhr – Schloss Reichersbeuern, Aula
02. April 2009, 19:30 Uhr – “Blackbox”, Gasteig München

Etwa 90 Minuten.

Eintritt frei – Spenden erwünscht

Die offizielle Internetseite der Aufführung.


(c) Dominik Ratzinger

Beichten online.

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Meine Stammleser haben vielleicht schon die Werbung links oder rechts in meinen Werbeplätzen gesehen. Es geht um das neue Webangebot Beichthaus. Diese Webseite hat es sich zur Aufgabe gemacht, Atheisten und Menschen die zur faul sind zur Kirche zu gehen, auf der Webseite beichten zu lassen. Einziger Unterschied zur Kirchenbeichte: Die Beichte kann auch von fremden Personen der ganzen Welt aufgerufen werden. Aber keine Angst: Natürlich ist man auch hier anonym.

Wer einfach neugierig ist und mal lesen will, was die Mitmenschen so verbrechen, der findet über 10.000 Beichten. Von lustigen Peinlichkeiten bis hin zu bösen Bloßstellungen ist alles vorbei. Hier ein Beispiel:

„Ich unterrichte Religion am Gymnasium und ich bereite nie die Stunden vor! Die Schüler haben genau so viel Lust auf den Scheiß wie ich, also warum sollte ich mir da Mühe geben? Die Noten verteile ich nach Willkür oder Körbchengröße, so wie’s mir passt. Na und? Ich bin unkündbar!“

Na? Zu viel versprochen? Auch fiese Lehrer sind  dabei. Aber auch junge, türkische Mitbürgerinnen, die schwarzfahrende Landsfrauen melden, weil sie den Kontrolleur anlügen, junge Männer, die mit ihrer Stiefschwester Sex haben oder junge Frauen mit Humor:

„Ich, weiblich, unverheiratet, sehr ansehlich, war kacken. Gestunken hat es auch.“

Schaut einfach mal selbst vorbei und überzeugt Euch von der Vielfalt der Online-Beichten. Ob dadurch tatsächlich die Kirchen-Beichte ersetzt wird, bleibt mal offen…

PS: Einen noch: „Ich war vor einer Woche am Wochende abends mit Freunden unterwegs. Ich musste fahren, was mich jedoch keineswegs in meinen Rauch- und Trinkgewohnheiten einschränken sollte. Als wir von der Disco heimfahren wollten, kamen wir an einem Verkehrskreisel vorbei. So bekifft und betrunken ich war, fuhr ich ein paar Mal rückwärts duch den Kreisel bis ein anderes Auto kam und ich ihm reinfuhr. Der Fahrer rief dann die Polizei, die auch kurze Zeit später eingetroffen ist. Die zwei Polizisten redeten mit dem Mann, dem ich reingefahren war, legtem ihm urplötzlich Handschellen an und verfrachteten ihn ins Auto. Ein Polizist kam dann zu uns und meinte, dass der man auf Drogen sein muss, da er sich eingebildet hat, dass wir rückwärts durch den Kreisel gefahren sind. Ich kann mein Glück bis heute noch nicht fassen, kiffe und trinke aber trotzdem weiter.“

Rezension: Lolita (1997) nach Roman von Nobokov.

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Inhalt
Im Sommer 1947 nimmt Humbert Humbert (Jeremy Irons), ein College-Professor jenseits der 40, eine neue Stelle in einem kleinen Städtchen in Neuengland an. Bei der jungen Witwe Charlotte Haze (Melanie Griffith) findet er ein Zimmer – und mehr. Denn Charlotte verliebt sich sofort in den Gelehrten u
nd heiratet ihn auch bald darauf. Seine heimliche Liebe gilt allerdings ihrer zwölfjährigen Tochter Lolita (Dominique Swain).
 

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So ist es ein harter Schlag für Humbert, als Charlotte beschließt, den teils aufmüpfigen und koketten Nachwuchs in ein Internat zu schicken. Noch härter trifft es ihn jedoch, als sie sein Tagebuch entdeckt und von den zarten Banden der beiden erfährt. Charlotte stürzt kopflos auf die Straße und wird von einem Auto erfasst und getötet. Für Humbert scheint nun der Weg frei: Er holt Lolita aus einem Sommercamp ab und mietet sich mit ihr in einem Hotel ein, wo die beiden die erste gemeinsame Nacht verbringen. Aber auf dem Balkon entdeckt er bald einen geheimnisvollen Fremden, Clare Quilty (Frank Langella), der ihn noch lange Zeit verfolgen soll…

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Kritik
Spätestens seit „9 1/2 Wochen“ ist Regisseur Adrian Lyne für freizügige Filme und Skandale berüchtigt. „Lolita“ wirkt aber über weite Strecken so, als wolle er den Skandal diesmal provozieren. Prompt fand sich auch nach den ersten Dreh-Berichten in den USA kein Verleiher für das „moralisch anstößige“ Machwerk über die Verführung einer Minderjährigen. Der Streifen selbst „hält“ allerdings nichts von alledem. Immer dann, wenn es anstößig werden könnte, schwenkt die Kamera weg oder Lyne schneidet schleunigst eine andere Szene ein. Die Gefühle des Verführers bleiben dem Zuschauer trotz – oder eben gerade wegen – der angenehm zurückhaltenden Darstellung von Jeremy Irons verborgen. Dabei hält sich das Drehbuch fast sklavisch genau an das Original – nicht sonderlich originell. Allerdings insbesondere Dominque Swain kann in der Rolle des kindlichen Vamps gänzlich überzeugen – aber das allein ist normalerweise noch kein Grund für ein weitgehend identisches Remake.

Quelle: Moviemaster

Alles Gute nachträglich – Das Web hat Geburtstag

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Das Internet hatte gestern Geburtstag und vor lauter lernen hab ich vergessen, ihm zu gratulieren. Das wird hiermit nachgeholt. 15 ist ja noch ein sehr junges Alter…

Heute vor 15 Jahren ging das weltweite Netz an den Start und stellte unsere Lebensgewohnheiten auf den Kopf. Das World Wide Web (www) ist Informationsquelle, Kommunikationsplattform und verbindet Menschen weltweit. Zu jeder Zeit an fast jedem Ort.

Noch nie in seinem Leben hat sich der ehemalige Microsoft-Chef Bill Gates so geirrt wie bei der Bewertung des Internets. Von dem damals neuen Medium wollte er nichts wissen und posaunte in die Welt hinaus: „Das Internet ist nur ein Hype. Eine Eintagsfliege, nichts von Bedeutung“. Er sollte schnell eines Besseren belehrt werden. Seit dem Start am 30. April 1993 hat das Internet mehr als 1,3 Milliarden Nutzer und deren Kommunikations- und viele Lebensgewohnheiten auf den Kopf gestellt.

 

web

 

Ursprünglich ging das Internet aus dem 1969 entstandenen Arpanet hervor, einem Projekt der Advanced Research Project Agency (ARPA) des US-Verteidigungsministeriums. Es wurde zur Vernetzung von Universitäten und Forschungseinrichtungen benutzt.

Ziel des Projekts war, die knappen Rechenkapazitäten sinnvoll zu nutzen. Rasanten Auftrieb erhielt das Internet seit 1993 durch das World Wide Web, kurz www, weil mit Hilfe eines Browsers die Informationen grafisch aufbereitet werden konnten und sich somit ganz neue Möglichkeiten der Darstellung und Nutzung boten. Erste Webseiten entstanden. Als Erfinder des www gilt Tim-Berners Lee.

Und wer hätte noch vor einem Jahrzehnt gedacht, dass wir einmal per Knopfdruck einkaufen, Bücher bestellen, uns abends mit Freunden in Australien zum Chatten verabreden und dazwischen noch einen lockeren Flirt in der Partnerbörse eingehen würden. „Erst das weltweite Netz hat viele populäre Internet-Anwendungen wie Online-Shopping und soziale Netzwerke möglich gemacht“, erklärt August Wilhelm Scheer, Präsident des High-Tech-Verbandes Bitkom. „Keine andere Technologie hätte sich so rasant zu einem Massenphänomen entwickeln und als Informationsquelle etablieren können“.

 

Rein technisch kann jeder Rechner weltweit mit jedem anderen Rechner verbunden werden. Der Datenaustausch zwischen den einzelnen Internet-Rechnern erfolgt über die technologisch normierten Internetprotokolle. Sie sorgen dafür, dass der Browser auf dem heimischen Rechner mit dem Computer oder Server eines anderen Rechners eine gemeinsame Sprache sprechen. Nur über dieses Protokoll kann die Webseite auf einem anderen Computer abgeholt werden, damit sie anschließend richtig auf dem Rechner zu Hause dargestellt werden kann.

So ähnlich funktioniert auch der Austausch von E-Mails. Die kostenlose elektronische Post hat es möglich gemacht, dass Menschen zu jeder Zeit und binnen weniger Sekunden miteinander kommunizieren und in Kontakt treten können, auch wenn sie gerade Tausende Kilometer voneinander entfernt wohnen. Mit der Verbesserung technischer Geräte funktioniert der Briefersatz mittlerweile auch auf vielen Handys. Auch die Geschäftswelt hat durch den einfachen und jederzeit verfügbaren Nachrichtenaustausch viel Zeit und Geld gespart. Auch in Deutschland wird das Internet rege genutzt. 52 Millionen Nutzer sind täglich in der virtuellen Welt unterwegs – das entspricht 63 Prozent der Bevölkerung.

Doch wie alles Neue, hat auch das Internet viele Probleme mit sich gebracht. Beispielsweise sind der Verbreitung von kriminellen Botschaften kaum Grenzen gesetzt. Erst mit den E-Mails kam auch der so genannte Spam (Datenmüll), der nach der Öffnung den gesamten Computer lahmlegen oder vertrauliche Daten ausspähen kann. Spam-Mails machen heute sogar 99 Prozent aller weltweit versandten Mails aus.

Und Software-Experte Bill Gates? Er spricht heute nicht mehr gern über das, was er einmal in der Vergangenheit über das Internet gesagt hat. Das Internet ist für ihn jetzt vor allem eines: die beste Erfindung der Welt.

Quelle: RP Online