Online-Durchsuchung wurde noch nicht genutzt.

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Das habe ich heute in der TAZ gelesen:

FREIBURG taz | Das Bundeskriminalamt (BKA) hat seit Inkraftreten der BKA-Novelle am 1. Januar keine einzige Online-Durchsuchung durchgeführt. Dies erklärte gestern ein BKA-Sprecher auf Anfrage der taz. Das BKA habe auch keinen entsprechenden Antrag bei Gericht gestellt. “In Zeiten der terroristischen Bedrohung halten wir die Online-Durchsuchung dennoch für ein unverzichtbares polizeiliches Instrument”, sagte der BKA-Sprecher. Die FDP fordert in den Koalitionsverhandlungen einen Verzicht auf Online-Durchsuchungen. CHR, (Christian Rath)

Tja, schon faszinierend etwas einzuführen, riesen Proteste zu bekommen und es dann gar nicht zu nutzen. Vielleicht ja auch nur Strategie um das Vertrauen der Bürger zu bekommen…!?

In NRW werden nun dafür Maschinenpistolen gegen die Terrorabwehr in jedem Streifenwagen eingeführt.

Seltsame Welt.

"Faustfick" auf dem ZDF.

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Dem ZDF ist einer Panne unterlaufen, von der zahlreiche Internetmagazine und -blogs heute sprechen. Genau wie der Ratzingeronline-Blog, berichtete auch das ZDF im Magazin „heute“ über die Phishing-Methoden, der tausende Menschen in Europa zum Opfer wurden (RatzO berichtete). Mit der Sexualpraktik „Fisting“ hat die ganze Sache aber nichts zu tun: Hier wurden lediglich Passwörter und Zugangsdaten geklaut.

Das ZDF berichtete im heutigen Nachrichtenmagazin „heute“ von „Fisting-Attacken“. Ein großes Wörterbuch Deutsch-Englisch übersetzt das Wort „Fisting“ als „(vulgär) Faustfick / Faustficken„.

Ganz schön peinlich, für das ZDF:

 

Polizeiangriff auf friedlichen Demonstranten auf "Freiheit statt Angst" gestern in Berlin.

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Eigentlich wollte ich auch auf der Demo gegen Überwachung dabeis ein. Doch auf der „Freiheit statt Angst“-Demonstration am 12. September 2009 kam es zu Übergriffen von Polizisten auf friedliche Demonstranten. Auf dem Blog von Blogger „Fefe“ (Felix von Leitner) erschien ein Internetvideo, auf dem die Übergriffe zu sehen sind.

Ein friedlicher Fahrradfahrer ist dort zu sehen, der einem Polizisten eine Anzeige androht, da dessen Freund „unter unfreundlichen Umständen festgesetzt“ worden sein soll. Selbst die Polizei ermittelt nun in eigenen Reihen, wie die Tagesschau berichtet. Demnach sagte ein Sprecher der Berliner Polizei aus, dass selbst das Landeskriminalamt in die Ermittlung des Zwischenfalls eingeschalten wurde, um eine möglichst rasche Aufklärung zu gewährleisten.

Selbst der CCC (Chaos Computer Club) hat sich in den Fall eingemischt und eine Grafik zur AUfklärung beigesteuert (siehe unten).

ccc

Bundesweiter Handynetzausfall dauert noch an.

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ausfall t-mobileDeutschland – Possenhofen stundenlang komplett von der Aussenwelt abgeschnitten. Das kleine bayerische Dörfchen, in dem nur das Telekom-Mobilfunknetz funktioniert, wurde Opfer der größten Datenpanne der Geschichte der Telekom.

Durch einen Softwarefehler konnten heute Mobilfunknutzer der Telekom-Tochter T-Mobile ab 16 Uhr stundenlang weder telefonieren, im mobilen Internet surfen noch SMS schreiben. Der Fehler hält noch immer an, bis in einigen Stunden soll alles wieder wie gewohnt funktionieren. Telekom-Mitarbeiter hätten das System gegen 19 Uhr zurückgesetzt, in wenigen Stunden soll alles wieder in der „gewohnten Qualität“ funktionieren.

Insgesamt zwei von drei Datenbanken des Homelocationregister, welches eine Telefonnummer einer SIM-Karte zuordnet seien betroffen gewesen erklärte Telekomsprecher Dirk Wende. T-Mobile-Konkurrent Vodafone teilte mit, dass seine Kunden (ist ja klar) problemlos telefonieren konnten. „Bei uns läuft alles rund“, sagte der Firmensprecher. Gerüchte seien aufgetaucht, demnach es sich bei der Panne um eine Hackerattacke gehandelt haben soll. Dies kann zur Zeit aber nicht bestätigt werden.

Text: Dominik Ratzinger
Bild: Waldeckische Landeszeitung / Frankenberger Zeitung

Fehler: Post liefert Karte naach 48 Jahren.

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Deutsche_Post_AG_LogoWas für ein Hammer: Hatte ich schoneinmal gehört, aber für unmöglich gehalten, dass so etwas in der Welt sekundenschneller Kommunikation durch E-Mail und SMS noch passieren kann: Vor exakt 48 Jahren, mämlich im April 1961, sendete ein 24-Jähriger seiner damals 19-jährigen Arbeitskollegin eine Postkarte aus dem Urlaub in Österreich, die ins benachbarte Bayern ausgeliefert werden sollte. Die Karte wurde vor einigen Tagen in Unterschleißheim zugestellt. „Die Sendung ist wahrscheinlich auf dem Weg von Österreich nach Deutschland in der Auslandswechselstelle stecken geblieben», sagte ein Sprecher der Deutschen Post am Montag in München. «Bei uns lag die Karte höchstens zwei oder drei Tage.“

[Porto nun per SMS bezahlen]

Kritik an Medien. Skandalsucht will befriedigt werden.

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papstDas ist so ein Witz: Auf dem Vatikan wird zurzeit nur rumgehackt – krampfhaft suchen Journalisten nach weiteren Fehlern. nun kommt der papst erneut in Verruf, weil er vor 11 Jahren einen Text in einem rechtsextremen Verlag publiziert haben soll.

Dabei hatte ein Sprecher der Erzdiöszese Wien noch im Februar bekanntgegeben, dass der Aula-Verlag aus Graz „offenbar nicht um Erlaubnis gefragt, seinen Artikel wiedergeben zu dürfen“ (kath. Nachrichtenagentur). Einmal in Verruf geraten, wird man von den Medien kaputt gemacht.

Zur Zeit, als es ein paar Busunglücke gab, wurde über jedes Unglück – auch wenn es nur der kleinste Zusammenstoß war – in den Medien berichtet.

Hauptsache Skandal!

Nacktscanner am Flughafen.

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Morgens in der Sicherheitskontrolle am Flughafen. Während sich ihr Vordermann schon wieder anzieht, werden Sie vom Sicherheitspersonal zum Striptease aufgefordert. In den USA ist diese Prozedur üblich, in Europa erproben sie erste Flughäfen und die EU will sie zum Standard machen. Real muss bei den so genannten Nacktscannern niemand nackte Haut zeigen, aber virtuell wird jeder bis auf die Haut ausgezogen.

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EU-Kommission erlaubt Einsatz von Nacktscannern

Die EU-Kommission hat durch die Änderung einer Verwaltungsvorschrift den Einsatz von Nacktscannern auf Flughäfen in der EU erlaubt. Ab 2010 sollen die etwa 100.000 Euro teuren und telefonzellengroßen Geräte im großen Stil zum Einsatz kommen. Sie können dabei helfen nichtmetallische Waffen wie Messer aus Keramik zu entdecken.

In einem der taz vorliegendem internen Schreiben vermutet der für Flughäfen zuständige EU-Kommissar Antonio Tajani, dass viele Bürger kein Problem mit den Nacktbildern hätten. Ohne eine Quelle zu nennen schreibe er, dass Fluggäste, wenn sie vor die Wahl zwischen dem üblichen Abtasten und dem Scanner gestellt werden, „eine klare Vorliebe“ für die Scanner gezeigt hätten. Der Scan solle nicht zur Pflicht für alle Passagiere werden.

EU-Parlamentarier fühlen sich übergangen

Die Welle der Empörung begann im Europäischen Parlament. Über Fraktionsgrenzen hinweg forderten die Parlamentarier die Kommission am Donnerstag auf zu erklären, ob Grundrechte der Bürger von den Durchleuchtungsgeräten verletzt werden. „Man fragt sich schon, ob man noch ein Reisender ist oder sich in einem Hochsicherheitstrakt befindet“, sagte Alexander Alvaro, deutscher FDP-Politiker und innenpolitischer Sprecher der Liberalen im Europaparlament der taz. Die europäischen Grünen üben ebenfalls Kritik: „Ob diesem Eingriff ein tatsächlicher Sicherheitsgewinn gegenübersteht, wurde offensichtlich nicht einmal untersucht.“

Andere EU-Abgeordneten fühlen sich übergangen, weil die EU-Kommission das Vorhaben still und leise über eine Verwaltungsvorschrift realisieren will und sich dabei nur wenig Gedanken über Grundrechte und Gesundheitsrisiken mache. Der CSU-Abgeordnete Manfred Weber kritisierte, die Kommission könne das Vorhaben nicht einfach „durch die Hintertür“ einführen.

Politik, Kirche und Polizei: Ablehnung auf breiter Front

In den Ruhr Nachrichten bezeichnete der SPD-Europaparlamentarier Martin Schulz den Einsatz von Nacktscannern als „unverhältnismäßig und nicht erforderlich“. Sie würden die Sicherheit keinesfalls erhöhen. Es sei zwar richtig, dass sie auch Plastiksprengstoff oder Keramikmesser finden, aber schon heute seien Leibesvisitationen im konkreten Verdachtsfall möglich.

Auch in Deutschland macht sich Empörung über den geplanten Einsatz der Nacktscanner breit. Neben Politikern aller Bundestagsfraktionen haben sich auch Geistliche und sogar Polizisten gegen den Einsatz der Nacktscanner ausgesprochen. „Diese Methode darf in Deutschland nicht eingeführt werden“, fordert der FDP-Innenexperte Max Stadler in der taz. „Jeder ist für sinnvolle Kontrollen an Flughäfen, aber was zu weit geht, geht zu weit.“

Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach sagte der Berliner Morgenpost: „Man muss nicht alles machen, was technisch machbar ist.“ Er forderte vor der Einführung von solchen Scannern erst einen Beleg, dass sie einen zusätzlichen Sicherheitsgewinn bringen.

Auch die Kirche meldet sich zu Wort. „Die Intimsphäre ist absolut unantastbar“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch der Augsburger Allgemeinen Zeitung.

Konrad Freiberg, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung, das Sicherheitsniveau an Flughäfen lasse sich durch Körperscanner „sicher nicht verbessern“. Die Debatte führe dazu, dass die Bevölkerung die Sicherheitspolitik zunehmend als maß- und schamlos wahrnehme.

EU-Parlament: Zustimmung unter Bedingungen

Das EU-Parlament ist jedoch nicht grundsätzlich gegen die Zulassung der Nacktscanner. Ein Antrag der Liberalen, in dem die EU-Kommission aufgefordert wird, das Projekt fallen zu lassen, fand keine Mehrheit. Der CDU-Verkehrsexperte im Europaparlament, Georg Jarzembowski, sieht im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung die Rechte der Parlamentarier nicht eingeschränkt.

Tajani habe den Verkehrsausschuss eingeschaltet, der ihm drei Bedingungen für eine Zulassung genannt habe: Kein Passagier dürfe zu dem Scan gezwungen werden, die Kontrolleure müssten räumlich getrennt von dem erfassten Passagier sitzen, und die Bilder dürften nicht gespeichert werden. Tajani hätte akzeptiert. In den USA werden zusätzlich auch die Gesichter der Personen im Scanner auf den Bildschirmen der Kontrolleure verpixelt.

Ähnlich sieht das auch CSU-Mann Weber: Wenn der Passagier die Wahl zwischen dem Ganzkörperscanner und der derzeit verwendeten Abtastmethode habe, könne man dem Einsatz der Geräte zustimmen, sagte er gegenüber Spiegel Online.

Die EU-Kommission verteidigt den Einsatz von Nacktscannern. Ein Sprecher sagte in Brüssel: „Wir glauben, dass das eine effektive Maßnahme ist, die bestehenden Kontrollmethoden zu ergänzen und den Passagieren Zeit zu ersparen.“ Er ergänzte: „Wir wollen ausschließen, dass ein Passagier dazu gezwungen wird, und wir wollen auch die Mitgliedstaaten nicht verpflichten, das einzusetzen.“ Der Kommissionssprecher sicherte ebenfalls zu, dass Kommissar Tajani eng mit dem Europaparlament zusammenarbeiten werde, um alle Bedenken mit Blick auf Datenschutz, Privatsphäre und Gesundheit zu klären.

Technik

Die Befürworter der Nacktscanner berufen sich neben der erhöhten Sicherheit auch auf einen schnellen Ablauf der Sicherheitskontrollen. Das Abtasten per Hand würde überflüssig werden. Stattdessen treten die bekleideten Fluggäste in den Scanner, heben die Arme und werden durchleuchtet.

Die so genannten „Millimeterwellen“, angeblich ungefährliche elektromagnetische Strahlen im Terahertz-Bereich, durchdringen die Kleidung. Mit Röntgenstrahlung arbeiten Geräte, die die so genannte Backscatter-Technik einsetzen. Das Sicherheitspersonal, das in einem Nebenraum sitzen kann, sieht auf einem Bildschirm eine dreidimensionale Abbildung des unbekleideten Menschen – ein Nacktbild in schwarz-weiß, inklusive Genitalien, Speckrollen, Prothesen und künstlichen Darmausgängen.

In Europa testen bereits Flughäfen in Amsterdam und Helsinki die Geräte. In London wurde der Betrieb nach Protesten abgebrochen und in Zürich steht ein Testlauf an. In Deutschland hat die für die Sicherheit auf den Flughäfen zuständige Bundespolizei angekündigt, Nacktscanner „ergebnisoffen“ zu untersuchen. Ihr Sprecher Jörg Kunzendorf sagte am Donnerstag: „Wir werden in einem Labor alle Aspekte prüfen und schauen, ob die Technologie unseren Ansprüchen genügt.“ Erst wenn die Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen erfüllt seien, könne über mögliche Praxistests entschieden werden.

Text: Netzwelt

Verlag schockt mit neuer Datenpanne.

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Auch bei Anzeigenblättern einer Tochterfirma des Medienkonzerns Axel Springer hat es ein Datenleck gegeben. Nach Informationen der Zeitschrift „Spiegel“ waren über die Hamburger Anzeigenblatt-Tochter WBV Wochenblatt Verlag vom 1. September an wochenlang sensibelste persönliche Daten von Anzeigenkunden über das Internet abrufbar. Datenpannen waren zuvor schon bei der Deutschen Telekom und in der Call-Center-Branche bekanntgeworden.

Axel Springer Verlag AGSpringer-Sprecherin Edda Fels bedauerte am Wochenende den Vorfall, wies aber auch darauf hin, dass das Datenleck bei einer Tochterfirma aufgetreten sei. Die Kunden der Springer-Blätter seien „in keiner Weise betroffen“, sagte Fels. Jetzt werde umgehend geprüft, wie die Anzeigenkunden der Wochenblätter über das inzwischen gestopfte Datenleck informiert werden könnten, und wie Hilfe, zum Beispiel eine neue Telefonnummer, angeboten werden könne.

„Einige tausend“ Datensätze im Internet sichtbar

Laut „Spiegel“ ließen sich per einfacher Google-Suche sogar von Kunden, die anonyme Chiffre-Anzeigen etwa in der Rubrik „Heiraten und Bekanntschaften“ geschaltet hatten, komplette Datensätze mit Namen, Anschrift, Handynummer und den Kontodaten einsehen. Es seien zunächst „einige tausend“ derartiger Datensätze im Internet sichtbar gewesen, erklärte WBV-Geschäftsführer Peter Prawdzik. Auf den im Netz auffindbaren Formularen waren dem Nachrichtenmagazin zufolge sogar mehr als 18.000 Einträge vermerkt. Die Differenz habe Prawdzik mit Dauerkunden erklärt, die mehrfach erfasst worden seien. Sein Unternehmen habe das Datenleck nach einem ersten Hinweis Ende September sofort behoben.

Dennoch waren laut „Spiegel“ über die Google-Cache-Funktion noch bis Freitag Mittag mehrere hundert Kunden-Informationen abrufbar. Es handelte sich vor allem um Inserenten aus dem Hamburger und Berliner Raum, wo Springer jeweils mit rund zwei Dutzend lokalen Anzeigenblättern vertreten ist. Inzwischen sind aber auch die Cache-Daten gelöscht.

„Programmierfehler“

Der Datenschutzbeauftragte des Springer-Konzerns hatte die zuständige Hamburger Datenschutzaufsicht kurz nach dem ersten Hinweis auf das Leck informiert. Es sei „bedauerlich, dass so ein Programmierfehler durch unsere Qualitätskontrolle gelaufen ist“, heißt es in einem Schreiben an die Aufsicht vom 8. Oktober.

Beim Hamburgischen Datenschutzbeauftragten wird der Fall derzeit untersucht. „Die Prüfung läuft noch, aber wir gehen davon aus, dass es sich hier um einen klaren Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz handelt“, sagte Evelyn Seiffert, Referentin beim Hamburgischen Datenschutzbeauftragten.

Text: AP
Bild: Welt Online