Vielleicht bin ich naiv, vielleicht zu gutgläubig. Vielleicht glaube ich auch einfach zu sehr an das Gute im Menschen. das was ich bei meinem letzten Flohmarkt Besuch erleben musste, ist für mich auf jeden Fall Erfahrung genug, entweder nicht mehr auf dem flohmarkt zu kaufen oder nur noch unter ganz bestimmten Voraussetzungen.


Inhalt:

  1. Was ist passiert?
  2. Fazit
  3. Wie kann ich sicherer auf dem Flohmarkt kaufen?
  4. Eure Meinung

1. Was war passiert?

Bei einem Stand eines jungen Türken blieb ich stehen, da ich stets von Elektronik Gramm aller Art magisch angezogen werde. Ja, ich weiß – Elektronik auf dem Flohmarkt ist ein Risiko und der Käufer vielleicht selber schuld, wenn er solche Artikel auf einem Flohmarkt kauft.

Kauf 1: Die Tastatur

Ich fand eine kleine Bluetooth-Tastatur und schwelgte bereits in Gedanken, wie schnell ich künftig auch mal längere Texte in mein smartphone klopfen könnte, wenn gerade mal keinen Computer zur Hand ist. Gekauft!

Später stellte sich heraus, dass er mich gleich vierfach betrogen hatte, 3 Mal alleine bei diesem Gerät:

  • Der Verkäufer hatte mich knallhart belogen, die Tastatur sei mit jedem Gerät kompatibel. In Wirklichkeit ist diese Tastatur speziell für iPad, was erst ein Mini-Aufdruck auf dem Gerät zu Hause zum Vorschein brachte.
  • Aber aber das war längst nicht alles: Obwohl der Verkäufer versichert, das Gerät wäre nur zum testen mal an gewesen, ließ sich das Gerät nicht einmal anschalten. Es war schlicht und einfach ein Haufen Elektroschrott.
  • Schließlich verkaufte er mir für nur 10 EUR zusätzlich noch ein Case dazu – zur sicheren Aufbewahrung unterwegs und als Halter für mein Handy. Erst in der Anleitung der Tastatur später las ich, dass dieses Schutzgehäuse sowieso Teil des Lieferumfangs gewesen wäre!

Schaden: 20,00 EUR

Nachdem ich keine seiner Maschen beim ersten Produkt durchschaut hatte und er witterte, dass bei mir noch mehr zu holen sei, holte er eine Kiste mit noch mehr interessanten Elektrogeräten hervor.

Kauf 2: Festplatten-Station

Ich fand schließlich noch eine Station für Festplatten, um normalerweise im Computer verbaute Festplatten auch über USB mit dem Computer verbinden zu können. Da ich nur noch Notebooks benutze, ermöglicht mir das Gerät, auch die Festplatten aus meinem alten Computern daran anzuschließen und auf die Daten zuzugreifen.

  • Obwohl ich mir sicher bin, dass das Datenkabel beim Begutachten des Geräts noch in der Verpackung gewesen war, fehlte es, als ich die Station zu Hause auspackte.

Schaden: ca. 8,00 EUR (für Neukauf dieses Kabels)

Kauf 3: Sonstige Artikel

Lediglich der dort gekaufte WLAN-Repeater und einige Ersatzkabel, die ich dort gekauft habe und an denen ein Betrug kaum möglich ist, erfüllten meine Erwartungen.


Kauf 4: Taschenmesser

Doch dies war nicht die einzige Erfahrung an diesem Tag, die mir die Unehrlichkeit einiger Verkäufer vor Augen führte.

Männer brauchen Werkzeug! Unterwegs zumindest ein Taschenmesser. Mein vorheriger Begleiter war irgendwo mal verloren gegangen und so witterte ich an einem Stand ein Schnäppchen, als ich ein Taschenmesser erblickte. Ich sah es mir intensiv an, öffnete alle Werkzeuge und war begeistert. Für 8 € ein echtes Schnäppchen! Ich glaube dem Verkäufer das Geld und er blickte kurz darauf das gleiche Messer, jedoch vom viel hochwertigeren Hersteller Victorinox und fragte, wie viel das denn mehr kosten würde. Er wollte den doppelten Preis, ich handelte aber den Preis noch um einige Euro herunter.

Noch begeistert vom Fund, sag ich mir das Messer nicht noch wann – die Funktionen kannte ich ja bereits von dem zuvor in der Hand gehaltenen Taschenmesser. Ich zahlte also noch den Aufpreis und ging weiter.

Doch auch hier wäre es besser gewesen, ich hätte mir das Objekt der Begierde vor dem Kauf mal genauer angesehen. Nachdem ich zu Hause beim Feststellen der Mängel des ersten Verkäufers schon ziemlich geknickt war, probierte ich das neue Taschenmesser und konnte kaum glauben, was ich da sah:

< Bild >

Die Klinge des Messers war bereits so abgewetzt, dass das Messer kaum noch zu gebrauchen war.

Schaden: ca. 14,00 EUR


2. Fazit

Von 6 an diesem Tag gekauften Artikeln, waren 3, also die Hälfte kaputt und nicht mehr zu gebrauchen. Ich hätte 68 EUR bezahlen sollen, gab letztendlich 52 EUR durch Handeln aus und Artikel im Wert von 42 EUR waren defekt.

Dass ich zu gutgläubig in die Käufe hinein gegangen mag sein, ich habe nicht viel Erfahrung mit Flohmärkten. Ich hätte aber definitiv nicht gedacht, dass Mitmenschen für ein paar läppische Euro dazu bereit sind, andere über den Tisch zu ziehen, zu enttäuschen, zu lügen und betrügen um jeden Preis.

Ich kann froh sein, dass sich meine Schadenssumme in Grenzen hält. Da ich mir des Risikos durchaus bewusst war, hätte ich viel mehr auch nicht ausgegeben.


3. Wie kann ich sicherer auf dem Flohmarkt kaufen?

Für mich habe ich jetzt gelernt, künftig genau zu prüfen, was ich da kaufe – wenn es mich dann überhaupt noch mal auf einen Flohmarkt zieht und habe für mich persönlich folgende Regeln für mich überlegt:

  • Wenn sich die Funktion – wie eben bei Elektroartikeln oft üblich – nicht prüfen lässt, dann entweder gar nicht zu kaufen oder mir die Anschrift des Verkäufers geben zu lassen.
  • Im Zweifel – und wenn es das Gerät überhaupt wert ist – formlos den Verkäufer unterschreiben lassen, dass ich den Artikel zurückgeben kann, wenn er nicht funktioniert.
  • Ein Verkäufer mit schlechtem Gewissen, würde hier wahrscheinlich nicht unterzeichnen. Und wenn er sich hier weigert oder herum druckst, mir seine Anschrift zu geben, dann stimmt sowieso von vornherein etwas nicht und werde den Kauf nicht durchführen.
  • Jede Funktion und jedes Detail des Kaufobjekts genau zu prüfen, das Objekt bis auf seine Einzelteile zu zerlegen (natürlich baue ich keine Computer auseinander und prüfe auch nur soweit verhältnismäßig, aber überfliege zumindest mal alle Inschriften, die Anleitung und vor allem den üblichen Lieferumfang.)
  • Handle ab sofort noch mal mehr auf Produkte mit Risiko, sodass die Enttäuschung dann nicht so groß ist, wenn doch mal nicht funktioniert. Mein bisheriger Käufer-Motto „Leben und leben lassen!“, werde ich künftig eher bei meinem ohnehin zu hohen Fleischkonsum anwenden.

4. Und nun interessiert mich noch:

  • Ist euch schon mal ähnliches passiert?
  • Oder bist du ein echter Profi auf dem Flohmarkt und selbst die besten Verkäufer-Tricks haben keine Chance?
  • Was kann man noch tun, um müsse Betrüger vor dem Kauf zu entlaufen?